Ausgenützt

Es ist wie Sport oder ein Spiel das hauptsächlich gepflegt und betrieben wird von einer bestimmten Spezies von Menschen die unter dem Sammelbegriff Parvenü zusammengefaßt werden können. Meist haben diese Menschen eine durchschnittlich gute Position im Berufsleben durch speichellecken, kriechen und Freunderlwirtschaft erlangt, derer sie nicht gewachsen sind, können diese aber halten, durch das ausspielen der Machtposition den Untergebenen gegenüber die sich solcher Karrierehilfsmittel nicht bedienen wollen, weil sie einfach der Meinung sind, daß es die Arbeitsleistung sein sollte mit der man zu den gehörigen Ehren kommen wird. Eine riesige Schar, an Mitarbeitern aber sind die Bauern in diesem Schachspiel, die es zu ertragen haben, daß sie mit beißendem Spot, und Kraft der niedrigeren Stellung in der Hierarchie in gewisser Weise wehrlos sind und dies zum Anlaß genommen wird sie zu unterdrücken.

Diese reinste Willkür ist zu ertragen, nicht jedermann Willens und erfordert eine gute psychische Konstitution. Fehlentscheidungen sind nicht durch sachliche Argumente, belegbare Begründungen und vor allem anderen nicht durch Kompetenz vor der gewissen höheren Klientel erklärbar. So ist es bitterer Lohn, von bitterem, zerfleischendem Hohn unverfroren ausgenützt vor die Tür gesetzt und die mit Fleiß erarbeitete Korrektur an den vorgesetzten Emporkömmling weiter gegeben zu haben, in dem Bewußtsein, das Geschaffene wird pietätlos für sich verwendet und der erhaltene Dank ist das ironische Grinsen auf dem Gesicht des Diebes des gedanklichen Eigentums, wenn er sich mit Hilfe des erbeuteten Werkes wieder einmal selbst gut vermarkten konnte.

War es nicht entsprechend, ist man kaum in der Lage die bissig ätzenden Bemerkungen die man über sich ergehen lassen muß zu verkraften und versucht zukünftig noch besseres zu leisten, schraubt die eigenen Bemühungen ins übermenschliche um endlich zu gefallen, lechzend nach ein wenig Anerkennung, einem winzigen Wort des Dankes oder des Lobes. Obwohl, schon bald stellt sich heraus, daß die folgenden Gespräche schon schärfer und spitzzüngiger beginnen als die letzten geendet haben. Noch boshafter und spöttischer wird man behandelt und erkennt schlußendlich das es nicht die Leistung ist die einem auf der Karriereleiter eine Stufe aufsteigen läßt, sondern Gutwill oder Sympathie des dafür Verantwortlichen oder die Bedienung mancherlei anderer Hilfsmittel, dessen Benutzung aber für den Außenstehenden Rückschlüsse auf den Charakter solcher Personen ziehen lassen.

Unweigerlich stellt sich mir die Frage: Will ich Mitglied einer Art werden die ich abgrundtief verabscheue? Mich selbst verspotten und hinter meinem Rücken wissentlich das Hohnsprechen dulden? Will ich selbst zu einem kriechendem Heuchler werden, der versucht sich in der eigene Schleimspur rein zu waschen?