Fingerzeig des Himmels

Endlos ist der Blick in’s Tal,
am Horizont das Licht scheint fahl,

zu des Berges Fuß liegt eine Stadt,
die etwas puppenhaftes hat,

es schlängelt sich ein Fluß, durch die Auen grün,
gewunden wie ein Nähgarn lang und dünn,

Wolken rotten sich zur Schar,
majestetisch und bedrohlich zum Gewitter gar,
die Luft ist prickelnd frisch und klar,

Es nieselt leicht, wird immer heftiger,
es regnet kräftig, immer kräftiger,

der Schauer bildet kleine Bäche,
fließen in des Flußes ruhige Oberfläche,

als würden alle Elemente sich mokieren,
zur Revolte sich gruppieren,

der Wind zersaust mein Haar,
es grollt der Donner laut und unfaßbar,
wortgewaltig, unsichtbar,
und der Blitz, des Himmels Zar,

der mit seinem hellen gleißend’ Licht,
die Luft zerschneidet und durchbricht,

auf die Erde nieder schmettert,
wieder in den Himmel kletter,

legt Zeugnis ab für seine Macht,
hat oft zum Fürchten uns gebracht.

Menschen, flüchtet hin zum Berge Ararat,
die Sintflut uns bald wieder hat!

Viel zu kurz ist’s einmal wieder,
viel zu harmlos fährt der Schreck, in uns’re Glieder,

denn Zeus legt seinen Tacktstock nieder,
die Elemente werden bieder,

das Gewitter sich verdrückt,
sie Sonne lacht verzückt.

Was hilft alle Warnung und Gezeter,
für die Menschen war’s nur schlechtes Wetter.