Hoffnung

…so fern sie auch sein mag, ist identisch mit der Reinkarnation eines Wunsches zugleich die Metamorphose von Vergangenem oder Verlorenem wie auch die Apokalypse des zu Erreichendem. Der Weg den jeder Hoffende sucht zu gehen, an dessen wenn auch noch so fernem Ende, das liegt, das aus tiefstem Herzen man wiederholen, finden oder erarbeiten will. Was scheint wie weggespült von den Gezeiten, wie etwas für immer versunkenes im bedrohlichem Rachen eines tiefen Brunnenschachtes oder das unerreichbar kometenhaft Entlegene, ist das Ziel.

Mit unbändiger nicht enden wollender Zuversicht im verzerrten Spiegelbild der Realität das Warten auf ein, am kaum erkennbarem, im Nebel der Wirrnis eingetauchten Horizont, aufflackern oder glimmen eine Lichtes. Um diese kaum wahrzunehmende Dämmerung, noch meilenweit davon entfernt greifbar zu werden, erfährt dieser winzige Schimmer am Ende des Horizonts eine ideologische Umklammerung, hängend an einem Faden, dünner als der des Damoklesschwertes. Sie verhilft aber im Zustand geknechteter Niedergeschlagenheit zu ungeahnten Impulsen. Diese ausgelebt, inspirieren zu Denkmodellen, Philosophien und Gesinnungen die für eine relative Dauer die Echtheit des Seins im Enthusiasmus der Euphorie der bevorstehenden Aufhellung die Prioritäten auf der Skala der Zuversicht nach oben schnellen lassen.

Unter der unablässigen Betrachtung und der zuversichtlichen Erwartung an das Näherrücken des sich erfüllenden Wunsches, das Menschwerden oder sich zum Faktum konstituieren eines Traumes, das vor einem liegende faßbare Verlorenen und im Bewußtsein dessen dem ungelogenem, reinem, weißem Licht der erfüllten Erwartung inmitten zu sein speist den inneren Trieb sich weiter hinzugeben, Schmach angedeihen zu lassen, hinzunehmen, schmerzliche Gefühle zu ertragen, einzustecken, Emotionen zu unterdrücken, trotzdem zu verzeihen und gleichzeitig nicht den Glauben an das Ich zu verlieren.