Luftschloss

Ob hoch schwebend und mutterseelen allein eingebettet im strahlenden Blau das Himmelsgrundes, oder schwer und tief hängender flächendeckender Plafond der scheinbar drohend alles zu zerdrücken vermag.

Zuweilen klein, niedlich, verspielt und verschwommen, dann klar, eindeutig, unüberschaubar mächtig und imposant. Grenzenlos erweiter- aber auch teilbar zu vielen kleinen Einzelteilen. Kleine Stücke die in Summe wieder ein riesiges Ganzes ergeben.

Wie die Form einer Wolke ist es wandelbar in Form, Farbe und Größe. Sie ändern ihr aussehen in das von Pflanzen, Tieren, Umrissen von Ländern, Häusern, bilden manches mal die Form von einem Wolkenkratzer oder einem Schloß; einem Phantasiereich nach dem man gerne greifen möchte.

In den Farben von unschuldig strahlenden reinsten Weiß, von allem Grauschattierungen die die Farbpalette der Helligkeitsunterschiede zwischen Schwarz und Weiß zuläßt. Durch die Lichtreflexe der untergehenden Sonne vermitteln sie den Eindruck von Zitronengelb, hell Orange, dem Rosa der Zyklamen bis Lilienlila, über glühendes Feuerrot, Bordeauxrot, Blutrot bis hin zum dunklesten Rot der Zarentöchter. Gespenstisch Grün sind sie vor einem Gewitter, Mitternachtsblau in der Dämmerung.

Es kann nicht von Hand gebaut werden, duldet kein betreten, toleriert keine manuelle Berührung; im Gegenteil jeder Griff nach ihm läßt es zerplatzen – und doch leben so viele in ihm.