Kaffeehaus die Dritte oder Die Mehlspeisen

Das Kaffeehaus ist für jeden,
der die Mehlspeis mag, ein Garten Eden,

Gemütlich ist der Wiener, gut genährt,
weshalb der Zuckerbäcker wird verehrt,

wie all die süßen Sachen die auf der Theke steh’n,
sind schön geschlichtet, lecker anzuseh’n,

und erst die Gerüche, dich betören,
wollen dich beschwören,

jeder Vorsatz wird gewendet,
jäh, wir die Diät beendet,

wenn die Dame an der Bud’l,
offeriert, den Apfelstrud’l,

eine lockere Biskuittroulade,
derer Fülle ist aus Marmelade,

oder wollen sie es lieber trocken,
dann wird eher sie verlocken,

Briochekipferl, Striezel oder Stollen,
Pinsen oder Früchtebrot, wie sie wollen.

Auf keine Fall ist zu vergessen,
gerne wird der Gugelhupf gegessen,

der aus Germteig ist gebacken, mit Bravour,
aus Schokolade die Glasur,

tausend Sorten Teegebäck,
der Marillen und der Zwetschkenfleck,

aus Marzipan gibt’s kleine Apferl,
aus Brandteig zarte Krapferl,

der Plunder- und der Butterteig,
sind ein wahrer Fingerzeig.

Doch ohne Buttercreme und Marmelad’,
wär’ die Mehlspeis richtig fad,

was würde man in die Kolatschen stopfen,
wenn nicht Powidl oder Topfen.

Der Gaumen wird verwöht,
der Mehlspeis’ Optik noch verschönt,

mit Streußel, Hagelzucker, Mandelsplitter, non pareille,
doch das ist ein eigenes Essay.

Komm einfach ins Cafe und lassen dich leiten,
mit Augen, Mund und Nase durch die Köstlichkeiten,

fühl dich wohl, laß dich geh’n und genieß’
ein einzigartig’ Mehlspeisparadies.